Alte Mühle Gömnigk

LuMPI - Land und Mehr Projektinitiative

Garten

Beikraut vergeht nicht

Wer sein Unkraut liebevoll als Beikraut bezeichnet, wird von den meisten Konvi-Gärtner_innen eher belächelt. Aber hinter dem neudeutschen Terminus steht eine Überzeugung, die die Pflanzen im Territorium Garten nicht schlicht in gut und böse einteilt, sondern versucht, ähnlich wie in der wilden und ungezähmten Natur eine Diversität zu etablieren, die den Wert einer jeden Pflanze anerkennt und ihren - manchmal verborgenen - Sinn und Nutzen respektiert. So landet bei uns die Giersch nicht nur auf dem Kompost sondern auch im Salat. Und Brennesseln werden zu Pesto oder Tee weiterverarbeitet. Natürlich gehört auch auf der Mühle das Beikraut-Jähten zum Gärtern dazu, aber eben in Maßen und ohne mentale Kriegserklärung.

In unseren zwei Nutzgärten experimentieren wir mit vielfältigen Methoden und wurden u.a. von Permakultur und ökologischem Gartenbau inspiriert. Außerdem orientieren wir uns an den Prinzipien von Fruchtfolgen und Mischkultur. Der Mist unserer Hühner und benachbarten Pferde landet genauso auf den Beeten wie fermentierte Menschenippi, Holzkohle, Fingernägel und Holzmulch. Neben einjährigen Gemüsepflanzen wie Tomaten, Bohnen, Kartoffeln, rote Beete und Kürbissen versuchen wir auch nach und nach mehrjährige Pflanzen zu integrieren, darunter Rhabarber, Erdbeeren, Spargel, ewigen Kohl, (Tee-)Kräuter und diverse Beerenträucher. Besonders stolz sind wir auf unseren Folientunnel, der seit letztem Jahr fast ausschließlich mit Tröpfchenbewässerung aus Regentonnen „gegossen“ wird und uns über 200kg Tomaten beschert hat.

Ohne unserer Wwoofis aus aller Welt wäre das Experiment Garten allerdings ein nahezu gescheitertes. Deshalb gilt ihnen an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön - denn auch mit so revolutionären Ansätzen wie der Permakultur erfordert ein Garten kontinuierliche Präsenz und Hingabe.